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Samstag
25.10.2008

Der britische Musikkonzern EMI hat in seinem ersten Geschäftsjahr in der Hand von Finanzinvestoren einen riesigen Verlust von 757 Millionen Pfund (1,39 Mrd. Fr.) verbucht. Damit wuchs das Minus im Vergleich zum Vorjahr um 470 Millionen Pfund. Der Umsatz in dem Ende März abgeschlossenen Geschäftsjahr fiel um 19 Prozent auf 1,46 Milliarden Pfund. Diese Zahlen legte am Freitag das Beteiligungsunternehmen Maltby Capital vor.

Die massive Verschlechterung geht demnach zu einem grossen Teil auf finanzielle Belastungen zurück. So entfallen unter anderem 165 Millionen Pfund auf Zinsen für die Kredite zum EMI-Kauf und 161 Millionen auf negative Wechselkurseffekte. Darüber hinaus hat die Investmentgesellschaft Terra Firma des Unternehmers Guy Hands im vergangenen Jahr den Musikkonzern mit Künstlern wie Coldplay und Robbie Williams gekauft und von der Börse genommen. Der weitgehend über Kredite finanzierte Kaufpreis lag inklusive Schulden bei 4 Milliarden Pfund.

Die neuen Besitzer nutzten den 50 Seiten umfassenden informellen Geschäftsbericht auch zu einer massiven Abrechnung mit der vorherigen Konzernführung. Der Hauptvorwurf ist jahrelanges Missmanagement mit zu hohen Ausgaben, der Vertuschung schlechter Ergebnisse und Fehlern bei der Auswahl der Künstler.