Das Museum für Kommunikation in Bern zeigt bis am 6. Juli 2008 die Ausstellung «Bilder, die lügen». Die «Blick»-Fotos zum Thema Ex-Botschafter Thomas Borer sind dabei nur eines von mehr als 300 Fallbeispielen aus den letzten 100 Jahren. Die Ausstellung fragt nach der Objektivität von Bildern und zeigt die Grundmuster der Manipulation von Bildern und mit Bildern, wie es in einer Mitteilung des Museums vom Mittwoch heisst. Es geht um die Veränderung des Bildmaterials, die Verfälschung von Text- und Kontextbezug von Bildern sowie um die Lüge mit Hilfe von realen Bildern.
Die Besucher erfahren unter anderem, weshalb ein Eishockeypuck nicht immer da ist, wo er zu sein scheint, und wieso eine Operationsnarbe manchmal schlimmer aussieht, als sie in Wirklichkeit ist. Es wird auch aufgedeckt, dass ein volksnaher General Guisan in der Presse nicht erwünscht war, und gezeigt, wie die Trikotwerbung der BSC Young Boys Bildredaktoren zum Tipp-Ex greifen liess. Die Sonderausstellung zeige, wie Bildquellen kritisch hinterfragt und interpretiert werden könnten, heisst es in den Unterlagen zur Ausstellung. Sie hegt zudem den Anspruch, Machtverhältnisse hinter Bildern aufzudecken und die Absichten und Auswirkungen von «Bildlügen» zu entlarven.
Die Wanderausstellung wurde von der Stiftung «Haus der Geschichte» der Bundesrepublik Deutschland entwickelt und mit Unterstützung der deutschen Bundeszentrale für politische Bildung realisiert. Für die Präsentation im Museum für Kommunikation wurde sie mit Schweizer Beispielen erweitert. Die Eröffnung findet am Freitag statt.
Mittwoch
17.10.2007