«Ich bin in der Feuerwehr - ich zeig Dir gerne meinen Schlauch.» «Ich bin Elektriker - wo ist Ihre Dose?» «Ich bin Zimmermann und mein Hammer nagelt jede.» Das sind nicht die Titel der neuesten Pornostreifen auf dem Markt, nein - das sind einige der Sprüche auf T-Shirts, die in der Zeitschrift «Musenalp Express» beworben werden. Andere - und harmlosere! - sind auch: «Ich kann nichts dafür, ich bin in der Pubertät» oder «Schule gefährdet die Gesundheit».
Dieses Fettnäpfchen geht voll zu Lasten von Othmar Beerli, dem Herausgeber des Tummelplatzes für selbst ernannte Jungautoren. Im Gespräch mit dem Klein Report windet er sich heraus: «Ich dachte, die Werbung sei harmlos.» Und wer soll diese harmlose Reklame zu Gesicht kriegen? Ein Blick ins Heft zeigt: Das Gros derjenigen, welche Texte, Fotos und Gedichte liefert, ist zwischen 13 und 15 Jahre alt. Also nicht das Zielpublikum von Sex-T-Shirts. Dieser Meinung ist auch Beerli. «Das kommt nicht mehr vor. Ich werde intervenieren», versprach er.
Die T-Shirts werden von der Firma «C.V.V. Fan World» in Schöftland verkauft. «Wir haben die Produkte nach den Bestsellern in unseren Katalogen ausgesucht», sagte C.V.V.-Fan-World-Geschäftsführer Peter Widmer gegenüber dem Klein Report. Laut der Media-Dokumentation kosten vier Seiten Werbung ohne Rabatte für Bestellkarten und Sonderaktionen 51 200 Franken. «Ausgeschlossen sind Alkohol- und Tabakwerbung», heisst es da auch. Der «Musenalp Express» wird an 3600 Schulen verteilt.
Samstag
25.03.2006