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Mittwoch
25.04.2012

Was die Briten schon länger ahnten, wurde nun durch einen richterlichen Untersuchungsausschuss offenbar: Zwischen dem Murdoch-Konzern und englischen Regierungsmitgliedern gab es Kontakt per E-Mail. Dabei soll es um die vollständige Übernahme des Fernsehnetzwerks BSkyB gegangen sein.

Im Mittelpunkt der Affäre steht der Kultur- und Sportminister Jeremy Hunt. Mit ihm sollen Mitarbeiter des Medienkonzerns Kontakt aufgenommen haben. Besonders pikant: Die Kontakte erfolgten noch vor der offziellen Zuständigkeit Hunts. Dieser wurde innerhalb der Regierung erst kurze Zeit später auch für den Bereich Medien verantwortlich, nachdem Ministerpräsident David Cameron ihm die Aufgabe von Wirtschaftsminister Vince Cable übertragen hatte.

Bekannt geworden ist weiter, dass Cameron am 23. Dezember 2010 im Haus der zurückgetretenen «News of the World»-Chefredaktorin Rebekah Brooks an einem Abendessen teilgenommen hatte, bei dem auch James Murdoch anwesend war.

Ein weiteres Mal ihre Hände in Unschuld wuschen unterdessen Medienmogul Rupert Murdoch und sein Sohn James. Vor dem Untersuchungsausschuss beteuerten die beiden erneut, vom Ausmass der illegalen Methoden bei «News of the World» nichts gewusst zu haben - ins redaktionelle Tagesgeschäft, so der Junior, habe er sich nicht eingemischt.