Jedes fünfte Kinobillet in der Schweiz wurde 2006 in einem Multiplexkino gelöst. In Einsaalkinos dagegen gingen die Eintritte seit der Einführung von Multiplexkinos vor zehn Jahren um einen Drittel zurück. Das zeigt eine Studie des Bundesamts für Statistik (BfS). Dabei hinkt die Schweiz punkto Multiplexdichte allen anderen europäischen Ländern nach: Während hierzulande nur 12,5% aller Leinwände in solchen Kinosupermärkten hängen, sind es in Grossbritannien schon fast 66%. Seit 1997 hat sich die Anzahl Multiplexkinos von zwei auf acht vervierfacht, 2007 werden laut BfS mindestens zwei weitere dazukommen.
Anders als in Lebensmittelsupermärkten sind die Multiplexe gegenüber den kleinen Kinos weder preisgünstiger noch vielfältiger. Mit durchschnittlich Fr. 14.50 in Kinokomplexen und Fr. 15.30 in Multiplexkinos sind die grossen Kinos deutlich teurer als die kleinen mit einem Eintrittspreis von knapp 14 Franken. Ein Grund dafür könnte sein, dass die meisten Mehrsaalkinos in Grossstädten stehen, wo die Kosten allgemein höher sind. Erstaunlicher ist die Tatsache, dass die jährliche Filmauswahl umso kleiner ausfällt, je grösser ein Kino ist. Die Anzahl Filme aufgeteilt auf die Säle beträgt bei Multiplexkinos 14,9, bei Kinokomplexen 28,9 und bei Einsaalkinos 51,2. Das lässt sich dadurch erklären, dass Mehrsaalkinos Filme aus Rentabilitätsgründen zuerst in grossen und dann immer kleineren Sälen möglichst lang laufen lassen.
Freitag
27.07.2007