Im Büro der umstrittenen russischen Jugendbewegung «Gemeinsamer Weg» in Moskau ist in der Nacht zum Mittwoch eine Bombe explodiert. Ausser zersprungenen Fenstern ist kein Schaden entstanden. Der Sprengsatz zerstörte lediglich ein zwei Meter hohes Pappklo. In diesem hatten Aktivisten der Bewegung bei einer ihrer Aktionen Bücher des von ihnen angefeindeten Autors Wladimir Sorokin versenkt, wie die Agentur Interfax meldete. Die Jugendbewegung habe den Bombenanschlag selbst inszeniert, vermutete Sorokins Verleger Alexander Iwanow am Mittwoch. Der Vorsitzende des «Gemeinsamen Weges», Wassili Jakimenko, wies den Verdacht zurück. Die Bewegung «Gemeinsamer Weg», die vor allem Präsident Wladimir Putin unterstützen will, hat gegen den international renommierten Schriftsteller Sorokin ein Strafverfahren wegen angeblicher Pornografie in dessen Büchern angezettelt. Mit einer Gegenklage wegen Verletzung seiner Urheberrechte war Sorokin vor wenigen Tagen gescheitert. Der Hintergrund: Kritik an Anklage gegen russischen Schriftsteller
Mittwoch
11.09.2002