Die moldawische Journalistin Natalia Morar konnte am Sonntag nach einer Israel-Reise nicht mehr nach Moskau einreisen. Auf dem Flughafen Domodedowo wurde ihr das mitgeteilt. Danach wurde sie in ein Flugzeug in die moldawische Hauptstadt Chisinau gesetzt, berichtete die Nachrichtenagentur Reuters. Morar, die mit regierungskritischen Artikeln aufgefallen war, arbeitete in Moskau für das Magazin «Neue Zeit».
«Ich bin mehr als überzeugt, dass der Grund für meine Ausweisung in meinem Beruf liegt», sagte Morar gegenüber Reuters. «Ich glaube, der letzte Anlass war mein Artikel über Schwarzgeld im Kreml, das zur Parteienfinanzierung im Wahlkampf genutzt wurde.» Ilja Barabanow, Politik-Redaktor bei der «Neuen Zeit», sagte, vermutlich sei Morar wegen eines Artikels vom September 2006 über die Ermordung des Vizechefs der Zentralbank, Andrej Koslow, ausgewiesen worden. Dabei sei es auch ums Verschieben von Geld durch Regierungsmitglieder über ausländische Banken gegangen.
Der Internationale Journalistenverband (IFJ) sprach von einer «schockierenden Verletzung der Pressefreiheit». Er forderte die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) und den Europarat auf, sich mit der Angelegenheit zu befassen.
Sonntag
16.12.2007