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Als Träger eines Vornamens, der unwillkürlich an einen der ältesten Comicstrips der Literaturgeschichte erinnert, hat Bundesrat Moritz Leuenberger in der Nacht auf Samstag das Luzerner Comix-Festival Fumetto eröffnet. Er kam auch prompt auf die Figuren von Wilhelm Busch zu sprechen, bezeichnete aber die Streiche von Max und Moritz als «nicht so harmlos». Bei einigen von ihnen würden heute wohl nicht nur die Übeltäter zu Entenfutter vermahlen, sondern ihre ganzen Familien bis ins siebente Glied als schwarze Schafe ins Ausland geschafft, sagte er unter Anspielung auf die aktuelle schweizerische Politiklandschaft.

Bei Politik und Comics machte Leuenberger Gemeinsames aus. Auch in der Politik mache es bisweilen «WAMM!!!» und «ZACK BUMM!!!», wenn sich Politiker im Ton vergreifen, sagte er weiter. Und auch die Politik habe ihre wiederkehrenden Sprechblasen. Wenn Politiker «sehr betroffen» seien, wenn sie «Handlungsbedarf» sähen oder etwas als «grosse Herausforderung» bezeichneten, dann handle es sich häufig um Textbausteine, die zum Repertoire des Polit-Comix gehörten.

Die Politik brauche Comics, so Leuenberger weiter. Als Umweltminister zeigte er sich geradezu dankbar, dass Fumetto das «Klima» zum Wettbewerbsthema gemacht habe. Wenn sich tausend Zeichnerinnen und Zeichner mit dem Klima beschäftigen, sei das ein wichtiger Beitrag zur Klimapolitik. Unter diesem Stichwort zeigt das Festival im Zentrum in der Kornschütte über tausend Arbeiten aus 30 Ländern, die zum grössten europäischen Comic-Wettbewerb eingereicht worden waren.

Das am Freitagabend eröffnete Comix-Festival dauert bis zum 20. April 2008. Es umfasst rund 20 Ausstellungen, die auch die Grenzen des Comics sprengen. Das Künstlerduo Ruppert/Mulot etwa präsentiert eine Performance mit lebenden Tigern. Boris Hoppek wiederum zeichnet nicht, sondern verfertigt Comicfiguren aus Stoff. Eine Installation aus Bildern, Musik und Gesang hat der Amerikaner Matthew Thurber angekündigt. Henning Wagenbreth lässt alte Faxgeräte komplexe Bildfolgen ausspucken.