Der in Cannes preisgekrönte Dokumentarfilmer Michael Moore will im Oktober in seinem US-Verlag Simon & Schuster ein neues Buch mit dem Titel «The Official `Fahrenheit 9/11` Reader» veröffentlichen, doch darf er darin keinen Beitrag der «New York Times» (NYT) verwenden. Das Blatt verweigerte gemäss einem Bericht in ihrer Freitagsausgabe die Wiedergabe eines Leitartikels vom 26. Mai, in dem sich die Zeitung kritisch mit ihrer Berichterstattung im Vorfeld des Irakkriegs auseinander gesetzt hatte.
Laut der NYT-Sprecherin Catherine Mathis gewichtet die Zeitung ihre Neutralität in der Wahlberichterstattung höher und will mit ihren Beiträgen nicht «Teil einer politischen Kampagne» werden. Moores Buch, das zeitgleich mit der Auslieferung einer DVD-Version des Films «Fahrenheit 9/11» auf den Markt kommt, enthält das Drehbuch und Quellenmaterial für die filmische Recherche. Michael Moore wird in einem Interview mit den Worten zitiert, er habe mit dem Buch keine Attacke auf einen der beiden Präsidentschaftsanwärter geplant, sondern wollte im Wesentlichen die NYT zu ihrem Mut beglückwünschen, eigene Fehler eingestanden zu haben.
Samstag
11.09.2004