Das deutsche Kunstmagazin «Monopol» druckt seine Titelgeschichte über Damien Hirst ohne Abbildungen der Werke des Künstlers ab. Das Studio des britisches Kunstschaffenden habe der Redaktion den Abdruck der Werke untersagt, begründete die Ringier-Zeitschrift den Entscheid.
«Das Studio besitzt die Bildrechte an den Werken von Damien Hirst exklusiv und wollte Druckvorlagen nur unter der Bedingung zur Verfügung stellen, dass `Monopol` die vollständigen Artikel über Damien Hirst zuvor vorlegt», teilte die Redaktion am Dienstag mit. Nachdem das Kunstmagazin diese Forderung zurückgewiesen habe, sei ihm «ohne weitere Angabe von Gründen» die Druckerlaubnis für die Werke des Künstlers verweigert worden.
Wenn am Donnerstag die April-Ausgabe am Kiosk aufliegt, wird der Artikel mehrere weisse Stellen aufweisen. Statt mit ursprünglich geplanten Abbildungen stellt die Redaktion die Hirst-Werke mit kurzen Beschreibungen auf den leer gebliebenen Bildflächen vor.
«Wir haben uns entschieden, die Gestaltung der Seiten beizubehalten - inklusive der unveränderten Texte unserer Autoren», erklärte «Monopol»-Chefredaktor Holger Liebs. Damit dokumentiere die Redaktion einen Vorgang, der in der Geschichte des seit 2004 erscheinenden Magazins einzigartig sei. «Dass das Unternehmen eines Künstlers unsere redaktionelle Berichterstattung kontrollieren will, bevor es die Bilder zum Abdruck freigibt, überschreitet eine Grenze», sagte Liebs.
«Monopol» erscheint seit 2004 im Berliner Juno Kunstverlag. Die Zeitschrift berichtet monatlich über zeitgenössische Kunst, Design, Architektur und Mode. Seit Januar 2006 gehört der Juno Verlag zur Ringier-Gruppe.