Content:

Sonntag
09.09.2007

Der Medienrummel rund um den Papstbesuch in Österreich gleicht dem eines Popstars. Fernsehen, Zeitungen, Radio gleichermassen wie Online-Medien kennen seit Tagen bzw. Wochen kaum ein anderes Thema und füllen ihr Programm bzw. ihre Seiten, wo immer es geht, mit Berichten über den Besuch des katholischen Kirchenoberhaupts. Das Medienereignis «Papst» entsteht dabei nicht zufällig, wie der Branchendienst Pressetext am Wochenende berichtete. Die Katholische Kirche inszeniert den Besuch Papst Benedikts ganz bewusst und nach modernsten Marketingregeln. Sogar eine eigene, umfassende Webseite http://www.papstbesuch.at wurde dafür eingerichtet, auf der sich jede Menge Informationen zu dem kirchlichen Grossereignis finden.

Damit aber noch lange nicht genug. Auf der Webseite finden sich im Weiteren SMS-Angebote mit täglichen Gebetszitaten, Klingeltöne, Logos und Papstbilder zum Download. Für die Nutzer sind die Serviceleistungen kostenlos. Neben dem von der Kirche inszenierten Vermarktungsrummel versuchen auch andere Branchen, ihren persönlichen Nutzen aus dem Papstbesuch zu ziehen bzw. die Bevölkerung mit «Zusatzdiensten» zu versorgen. So gibt es vom eigenen «Papstwetter» der Meteorologischen Anstalt Hohe Warte über Rund-um-die-Uhr-Berichterstattung im öffentlich-rechtlichen Fernsehen bis hin zum Devotionalienhandel kleiner Hersteller alles, was das katholische Herz begehrt: Vom Lebkuchenbäcker in Mariazell bis hin zu Kerzenziehern haben alle ihre speziellen Papst-Angebote im Schaufenster.