Der Mobilfunkdienstleister Mobilcom muss nach einer Entscheidung der EU-Kommission seinen Online-Verkauf von Handy-Verträgen für sieben Monate aussetzen. Die Kommission genehmigte am Mittwoch in Brüssel zwar Staatsgarantien für Kredite über 112 Mio. Euro für die Restrukturierung des Unternehmens vor zwei Jahren. Zugleich aber sah die EU-Wettbewerbsbehörde durch die Staatshilfe einen Schaden für Konkurrenten des Unternehmens. Zum Ausgleich verhängte sie einen siebenmonatigen Stopp für den Direktverkauf von Mobilfunkverträgen über das Internet.
Der Direktvertrieb über das Internet stelle einen zunehmend wichtigen Vertriebskanal dar. Mit der Sperre solle der wettbewerbsverzerrende Charakter der damaligen Beihilfe ausgeglichen werden, der Mobilcom gegenüber Wettbewerbern einen Vorteil verschafft habe. Mobilcom war im Zusammenhang mit hohen Investitionen in die UMTS-Lizenzen und einer aggressiven Expansionsstrategie in eine schwere Krise geraten. Nach der Entscheidung der EU-Kommission weitete die Mobilcom-Aktie ihre Kursverluste auf mehr als 5% aus.
Mittwoch
14.07.2004