Was haben Ex-Miss-Schweiz Mahara McKay, Ex-«Facts»-Chef Hannes Britschgi, Schauspieler Mike Müller gemeinsam mit Ausgesteuerten, Working Poor und Suchtkranken? Ganz einfach: das Strassenmagazin «Surprise», das seit vergangenem Dezember zweimal monatlich erscheint. In der seit Montag auf Strassen und Plätzen verkauften Ausgabe findet sich ein grosses Porträt von Mike Müller, vor 14 Tagen hatte Hannes Britschgi eine Kolumne geschrieben, früher auch schon «Weltwoche»-Redaktorin Beatrice Schlag. Und Mahara McKay hatte einst Werbeträgerin für «Surprise»-Mützen gespielt. Dabei ist «Surprise» kein Promi-Heft, sondern befasst sich mit der Situation jener Menschen, die ganz unten in der sozialen Hierarchie stehen. «Jetzt in den Sommerferien beträgt die Auflage nur etwa 20 000 Exemplare, im Herbst und Winter fahren wir sie dann wieder auf 30 000 hoch», sagte Chefredaktor Michael Gasser am Montag zum Klein Report. Damit habe die Auflage trotz der Verdoppelung der Erscheinung gehalten werden können, was insgesamt also einer doppelten Nutzauflage entspricht.
Der Spagat zwischen Glamour und Gosse gelingt der Redaktion offensichtlich hervorragend. Nie biedert sie sich bei den Famosen zu Lasten der Fixer an, vielmehr sind es die Berühmten, die mitunter ihre soziale Ader entdecken. Jetzt hat sogar für einmal die Sportwelt Grund, eine «Surprise»-Ausgabe von einem Strassenverkäufer für 5 Franken zu kaufen (die Hälfte davon können die Verkäuferinnen und Verkäufer behalten). Seit Sonntag läuft nämlich in Göteborg eine Fussball-Weltmeisterschaft der Obdachlosen, an der 26 Teams aus aller Welt teilnehmen, darunter acht Spielerinnen und Spieler aus der Schweiz. «An diese WM zu fahren, gibt den Leuten Selbstvertrauen», sagt ihr Trainer René Fiechter in der Online-Ausgabe des Magazins http://www.strassenmagazin.ch, «egal, wie viele Spiele wir in Göteborg gewinnen, sie werden Sieger sein.» - Mehr dazu: «Surprise» ab Dezember zweimal pro Monat und Harry Potter kurbelt Verkauf von «Surprise» an
Montag
26.07.2004