Der dänische Ministerpräsident Anders Fogh Rasmussen hat Karikaturen des Propheten Mohammed in der Zeitung «Jyllands-Posten» als «notwendige Provokation» zur Verteidigung der Meinungsfreiheit verteidigt. In einem Interview wies Rasmussen am Montag den schriftlichen Protest von Botschaftern aus 11 muslimischen Ländern gegen die Karikaturen zurück. «Ich werde nie und nimmer akzeptieren, dass Respekt vor religiösen Haltungen zu Grenzen für Kritik, Humor und Satire in der Presse führt», sagte Rasmussen.
«Jyllands-Posten» hatte die insgesamt 12 Karikaturen und Zeichnungen vor vier Wochen veröffentlicht, um nach eigenen Angaben auf die Unterdrückung der Meinungsfreiheit durch islamische Gruppen hinzuweisen. Zwei Zeichner mussten danach wegen Morddrohungen vorübergehend untertauchen. Gegen die Zeichnungen protestierten 3500 Muslime mit einer Demonstration in Kopenhagen. Ex-Aussenminister Uffe Ellemann Jensen aus Rasmussens rechtsliberaler Partei verurteilte den Briefprotest der Diplomaten, distanzierte sich aber auch von der Veröffentlichung der Zeichnungen in Dänemarks grösster Zeitung als «pubertätsmässige Provokation».
Montag
31.10.2005