Content:

Donnerstag
01.06.2006

Weil die Geschichte offensichtlich zu schön war, um sie durch Recherchen zu gefährden, sind rund 30 internationale Zeitungen sowie der britische TV-Sender BBC auf das Märchen eines englischen Bauern hereingefallen. Farmer David Lucas aus der ostenglischen Grafschaft Suffolk behauptete, Galgen nach Simbabwe und Libyen zu exportieren - und die gesammelten Weltmedien kolportierten die Nachricht.

Aufgedeckt hat den Schwindel am Donnerstag die Londoner «Times». David Lucas hält diese Vortäuschung laut «Times» aufrecht, «weil er gern mit den Medien über die Todesstrafe spricht», zitierte die Zeitung Brian Rutterford, den Besitzer des Landes, auf dem Lucas seine Farm betreibt. Tatsächlich lebe der Farmer vom Verkauf von Tierfutter.

Laut «Times» dementierten inzwischen die diplomatischen Vertretungen Simbabwes und Libyens, dass ihre Regierungen bei Lucas Galgen geordert hätten. Und auch Amnesty International hatte gegen den angeblichen Export von Tötungseinrichtungen von britischem Boden protestiert.