Zu Beginn des laufenden Jahrhunderts hat sich der damalige Urner Nationalrat Franz Steinegger als «Mister Expo» für die vom Scheitern bedrohte Landesausstellung eingesetzt. Jetzt unterstützt er die Idee eines nächsten derartigen Anlasses zur Eröffnung des Gotthard-Basistunnels im Jahr 2020. «Wir brauchen identitätsstiftende Ereignisse», sagt er in einem Interview mit der «Coopzeitung» vom Dienstag. Da die Schweiz weder ein Königshaus habe noch Kriege führe und auch nicht Hauptziel des Terrorismus sei, brauche das Land Feste, die dem Volk Zusammenhalt gäben.
Zudem zeigten nach Ansicht von Franz Steinegger Ausstellungen in Kassel, Venedig oder Basel, dass die Ereignisform Ausstellung zeitgemäss sei. Die «halbe Schweiz» sei an der Expo.02 gewesen. «Und 95 Prozent der Besucher waren zufrieden», sagte Steinegger. Steinegger, der damals Präsident des Steuerungskomitees war, würde sich auch für eine nächste Landesausstellung engagieren. «Ich bin bereit, meine Erfahrung mit Expo und Gotthardregion zur Verfügung zu stellen und einzubringen», sagte er.
Gemäss Steinegger wäre die Eröffnung des neuen Basistunnels ein gebührender Anlass für eine Expo. Er fragt sich aber, ob sie technisch auch machbar sei: «Eine Landesausstellung ist eine Kombination von Landschaft, Architektur und Veranstaltungen. Deshalb stellt sich immer die Frage, ob die Logistik gewährleistet werden kann.» Eine Landesausstellung von europäischer Dimension schwebt Marco Solari, Präsident des Filmfestivals Locarno, zur Eröffnung des Neat- Basistunnels an den beiden Gotthardportalen in Uri und im Tessin im Jahr 2020 vor. Die Idee hatte kontroverse Reaktionen ausgelöst.
Dienstag
07.08.2007