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Montag
27.02.2006

Zwar ist US-Bestsellerautor Dan Brown in New York vom Vorwurf des Plagiats freigesprochen worden, aber am Montag musste er erneut vor Gericht, diesmal als Zeuge in London. Umringt von Kameraleuten ist er zur Eröffnung des Millionenprozesses um einen angeblichen geistigen Diebstahl erschienen. Im Prozess vor dem Obersten Zivilgericht Englands geht es um die Klage der Autoren Michael Baigent und Richard Leigh. Sie werfen Browns US-Verlag Random House vor, mit der Veröffentlichung des Religionsthrillers ihre Urheberrechte verletzt zu haben.

Brown habe für sein unter dem englischen Originaltitel «The Da Vinci Code» erschienenes Werk wesentliche Grundelemente bis hin zur «gesamten Architektur» widerrechtlich aus ihrem bereits 1982 erschienen Sachbuch «Der heilige Gral und seine Erben» übernommen. Nach Angaben britischer Medien streben die Kläger eine Entschädigung von umgerechnet 23 Mio. Franken an. Sie richteten ihre Klage nicht gegen Dan Brown persönlich, weil dies nach britischem Recht sehr kompliziert gewesen wäre. Brown soll durch seine Aussagen im Laufe des Verfahrens die Argumentation der Verteidigung belegen, wonach er lediglich in völlig legalem und allgemein üblichem Umfang Ideen aus dem Buch der Kläger neben zahlreichen weiteren Quellen verwendet habe.

Sollten die Kläger Recht bekommen, wäre in Grossbritannien nicht nur der Weiterverkauf des Buches «The Da Vinci Code», sondern auch der für Mitte Mai geplante Kinostart der Hollywood-Verfilmung gefährdet, falls der Verlag sich nicht auf einen Vergleich einlässt. - Mehr dazu: Autor Dan Brown von Plagiatsvorwurf freigesprochen und Vatikan ruft zum Boykott des Bestsellers «Sakrileg» auf