Der französische Medien- und Telekommunikationskonzern Vivendi hat ein milliardenschweres Übernahmeangebot eines Investmentfonds zurückgewiesen. Der Fonds bietet fast 39 Mrd. Euro für eine Komplettübernahme. Die Vivendi-Führung wittert in der Offerte des Fonds Sebastian Holdings aber «ein Vorhaben zur Zerschlagung» des Konzerns, wie Vivendi am Mittwoch in Paris mitteilte. Sebastian Holdings hat seit März rund 4% der Vivendi-Anteile erworben und wurde damit grösster Aktionär.
Nach Angaben aus gut informierten Kreisen, wird der Fonds bei dem Vorhaben durch die Bank of America und die Deutsche Bank unterstützt. Geleitet wird er vom Norweger Alexander Vik, der einen iranischen und einen belgischen Geschäftsmann als Partner hat. Wegen eines relativ niedrigen Aktienkurses ist Vivendi schon seit Monaten Gegenstand von möglichen Übernahmespekulationen. Dabei wurde immer auch der britische Vodafone-Konzern genannt, der mit Vivendi zusammen den zweitgrössten französischen Mobilfunkanbieter SFR betreibt. Daneben besitzt Vivendi als hundertprozentige Tochter den Pay-TV-Sender Canal+ sowie eine Musik- und Videospielsparte. Mit 20% ist Vivendi am TV- und Film-Konzern NBC Universal beteiligt. - Mehr zu Vivendi: Medienkonzern Vivendi mit kräftigem Umsatzplus, Vivendi im vierten Quartal 2005 mit 7% mehr Umsatz und Vivendi zieht Aktien von der New Yorker Börse zurück
Mittwoch
17.05.2006