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Montag
17.04.2006

Migros-Konzernchef Herbert Bolliger macht sich Gedanken, wie die Migros ihre Online-Aktivitäten ausbauen kann. Die Migros müsse ihre Online-Aktivitäten bündeln. So würden die Konsumenten einen besseren Zugriff auf alle Angebote erhalten. Der Grossverteiler müsse sich überlegen, «wie das elektronische Einkaufszentrum in Zukunft aussieht», sagte Bolliger in einem in der «NZZ am Sonntag» publizierten Interview. Die Verantwortlichen der verschiedenen Unternehmensbereiche müssten sich an einen Tisch setzen und herausfinden, «was man erreichen kann».

Er wisse nicht, wie dies aussehen werde, er sei aber überzeugt, dass «bald eine taugliche Lösung» präsentiert werden könne. Bolliger sieht im Online-Shopping durchaus Chancen, auch wenn die Zeit für «grosse Würfe», mit denen einen Milliarde erwirtschaftet werden könne, vorbei seien. Doch E-Commerce werde einen Teil des Marktes für sich beanspruchen. Anfang Jahr hatte Migros den Internet-Supermarkt LeShop zu 80 Prozent übernommen. «Ich betreibe das Geschäft lieber selber, als dass es andere tun», sagte dazu Bolliger.

Der Migros-Konzernchef betreibt dieses Geschäft erfolgreich. 2005 steigerte Migros den Reingewinn um über 28% auf 699 Mio. Franken. Der Umsatz stieg trotz Preiskampf im Detailhandel um 0,4% auf 20,385 Mrd. Franken. Allerdings hat Migros mit der Möbelkette Micasa und dem Elektrofachhändler M-Electronics zwei Sorgenkinder. Micasa stehe «unter besonderer Beobachtung», sagte Bolliger. Wenn die Neuausrichtung bis Ende Jahr nicht funktioniere, dann «müssen wir uns Massnahmen überlegen». Die ganze Kette aufzugeben, stehe nicht zur Diskussion, wohl aber einzelne Standorte. Auch mit M-Electronics habe man 2005 «kaum Geld verdient». Das solle sich im laufenden Jahr ändern. Siehe auch: Migros beteiligt sich zu 80 Prozent an LeShop SA