Trotz der Expansion an allen Fronten will die amerikanische Softwarefirma Microsoft nicht damit beginnen, Inhalte selbst anzubieten. Microsoft werde stattdessen Partnerschaften mit Inhaltsproduzenten schliessen, sagte Microsoft-Chef Steve Ballmer am Donnerstag an einer Podiumsveranstaltung in Zürich. Man könne zwar das vor kurzem mit gigantischem Erfolg gestartete Spiel «Halo3» als Inhalt sehen. «Aber es ist ein Inhalt mit einem sehr grossen Anteil von Software rundherum», sagte Ballmer, dessen Vater einst aus der Schweiz in die USA ausgewandert war.
In 15 Jahren werde Microsoft immer noch ein Software-basiertes Unternehmen sein, sagte Ballmer weiter. «Ich sage nicht, ein Software-Unternehmen», präzisierte er. Ballmer hofft, von Konkurrent Apple, der mit seinem iPod Furore macht, Marktanteile zu gewinnen. Dass der mit einigem Trommelwirbel Mitte November 2006 in den USA eingeführte Musikplayer Zune von Microsoft dem iPod noch nicht das Wasser abgraben konnte, machte Ballmer indirekt deutlich: «Wir haben in knapp einem Jahr 10 Prozent Anteil vom Musikplayer-Markt erreicht.»
In der Online-Werbung steht der Software-Gigant weiterhin im Schatten von Google. Google sei da in einer sehr guten Position. Und die sei noch besser geworden seit dem Kauf von DoubleClick im Frühjahr für 3,1 Mrd. Dollar. Beide Unternehmen vereinten jetzt 80 bis 85 Prozent der Werbung im Internet. Um Google auf die Pelle zu rücken, hatte Microsoft im Mai die Online-Werbefirma Aquantive für 6 Mrd. Dollar übernommen. Und Microsoft schaut sich nach weiteren Verstärkungen um.
Donnerstag
04.10.2007