Der amerikanische Softwarekonzern Microsoft hat im Streit um den Missbrauch seiner marktbeherrschenden Stellung in den USA einen wichtigen Sieg errungen. Ein Berufungsgericht in Washington hat in der Nacht auf Donnerstag zwei Beschwerden gegen einen im November 2001 geschlossenen Vergleich mit der US-Regierung und mehreren Bundesstaaten abgelehnt. Microsoft-Chef-Justiziar Brad Smith sagte, dies sei die wichtigste Entscheidung seit Jahren, um den Rechtsstreit endgültig auf des Welt zu schaffen. Der klagende US-Bundesstaat Massachusetts kritisierte den Beschluss dagegen als «schlechte Nachricht für die Konsumenten und den Wettbewerb».
Das Kartellverfahren gegen Microsoft war 1998 eröffnet worden. Der Softwarekonzern war darin schuldig gesprochen worden, über unzulässige Praktiken bei seinem Betriebssystem Windows Konkurrenten benachteiligt zu haben. Eine zunächst angedordnete Zerschlagung von Microsoft war aber durch die gütliche Einigung mit dem US-Justizministerium abgewendet worden. Diese ersparte Microsoft neben der Zerschlagung auch eine Geldstrafe, verlangte von dem Unternehmen aber, technische Informationen über Windows offenzulegen, damit Wettbewerber ihre Programme besser darauf abstimmen können. Nach Ansicht von Kritikern hinderte der Vergleich Microsoft aber nicht daran, Software wie den Browser Internet-Explorer und den Media Player für das Abspielen von Audio- und Video-Dateien direkt in Windows zu integrieren um damit Konkurrenzprodukte zu verhindern.
Donnerstag
01.07.2004