Der US-Konzern Microsoft vergibt erstmals Lizenzen zur Nutzung seiner Software an chinesische Firmen. Auf diese Weise wolle Microsoft die Entwicklung der Software-Branche in China vorantreiben, erklärte das Unternehmen am Dienstag. Zugleich bezeichnete Microsoft den Schritt auch als Ausdruck des Vertrauens, dass China tatsächlich gegen den weit verbreiteten Raub von geistigem Eigentum vorgehen wolle. Bislang hatte der US-Konzern derartige Lizenzen lediglich an in China tätige ausländische Firmen vergeben.
Die Lizenzvergabe an chinesische Unternehmen erlaube es Microsoft, eine «Verbindung zu innovativen Unternehmen herzustellen, die die Kundschaft in China verstehen», sagte der für Lizenzen zuständige Microsoft-Manager David Harnett der französischen Nachrichtenagentur AFP. Zugleich habe Microsoft beobachtet, dass chinesische Firmen in dem Masse, in dem sie selbst innovativ seien, auch den Wert des geistigen Eigentums schätzen lernten.
Die chinesische Firma Comtech aus Shenzhen darf künftig eine Microsoft-Software nutzen, die es erleichtert, Fotos oder Videofilme von hoher Bildqualität auf tragbaren Geräten zu sehen. Die Firma Talkweb aus Hunan erhält die Lizenz für eine Software, die digitale Fotos von Menschen in Cartoons umwandelt. Beide Programme stammen aus einem Microsoft-Labor in Peking, in dem 160 Forscher arbeiten.
Dienstag
31.10.2006