Microsoft hat eine umstrittene Kopierschutz-Software auf Musik-CDs von Sony BMG als Sicherheitsrisiko für PCs eingestuft. Der weltgrösste Softwarehersteller werde seine Antivirus-Programme daher so umschreiben, dass sie Sonys so genannte XCP-Software wieder von Windows-Computern entferne, teilte ein Microsoft-Sprecher im Internet mit.
Die Software installiert sich von allein, wenn eine mit XCP ausgestattete Musik-CD auf einem PC abgespielt wird und soll das Kopieren des Datenträgers erschweren. Sony BMG, ein Gemeinschaftsunternehmen von Sony und Bertelsmann, lehnte am Dienstag eine Stellungnahme ab und verwies stattdessen auf bisherige Erklärungen zu XCP.
XCP verursacht eine Sicherheitslücke bei PCs, die Hacker zum Einschleusen von Computerviren benutzt haben. Ein von Sony herausgegebenes Reparaturprogramm hilft, XCP leichter zu erkennen, hinterlässt Programmieren zufolge jedoch immer noch eine Lücke. Wegen der Software ist in den USA eine Sammelklage gegen Sony BMG eingereicht worden. Auch die US-Regierung hat sich eingeschaltet. Sony setzte am Freitag die Herstellung von Musik-CDs mit XCP zunächst aus.
Normale CD- oder DVD-Spieler und Apple-Computer sind von der XCP-Problematik nicht betroffen. Einige Hersteller von Antivirus-Software bieten zudem bereits Programme an, die XCP entfernen. Das britische Unternehmen Sophos beschrieb den Vorgang aber als schwierig und verglich ihn mit einer Operation am offenen Herzen. Siehe auch: Sony BMG kündigt CD-Kopierschutz-Version für Europa an
Dienstag
15.11.2005