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Mittwoch
18.08.2004

Der Chef von Microsoft Deutschland, Jürgen Gallmann, sieht bei einer Umstellung auf die alte Rechtschreibung enorme Kosten auf sein Unternehmen zukommen. «Auf die alten Rechtschreibregeln von Windows oder Office zurückzugehen reicht nicht aus. Denn sicher werden neue mit den alten Regeln gemischt.» Das sagte er dem am Donnerstag erscheinenden Wirtschaftsmagazin «Focus-Money».

Die Office-Software müsste neu programmiert werden: «Ein gigantischer Aufwand.» Schliesslich gelte es nicht nur, die Rechtschreibung in der Software umzustellen, sondern auch, Handbücher, Web-Inhalte, Animationen und Glossare zu korrigieren. Durch die Überarbeitung könnten Probleme wie etwa die mögliche Inkompatibilität mit älteren Programmteilen noch zunehmen. Über die Rechtschreibreform beraten am nächsten Montag in Wien Verwaltungsbeamte aus Deutschland, Österreich und der Schweiz.

Der Springer-Konzern und der «Spiegel»-Verlag haben angekündigt, schnellstmöglich zur früheren Rechtschreibung zurückkehren zu wollen; bewährte neue Regeln sollen aber beibehalten werden. Auch die «Süddeutsche Zeitung» und der «Rheinische Merkur» möchten die neue Rechtschreibung in ihrer bisherigen Form nicht beibehalten. Dagegen haben andere Medien, darunter ARD, ZDF und die «Frankfurter Rundschau» betont, an den neuen Regeln festzuhalten.