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Donnerstag
23.11.2006

Der US-Softwarekonzern Microsoft hat Millionenstrafen aus Brüssel vorerst abgewendet: Kurz vor Ablauf eines EU-Ultimatums lieferte Microsoft der EU-Kommission technische Informationen für Konkurrenten. Diese sollen jetzt prüfen, ob diese Informationen ausreichen, teilte die EU-Kommission am Donnerstag in Brüssel mit. Auch der von der Kommission eingesetzte Treuhänder werde die Unterlagen untersuchen. Brüssel fordert seit Jahren komplette Schnittstelleninformationen, die das Betriebssystem Windows mit Programmen anderer Hersteller dialogfähig machen. Die Frist für Microsoft lief bis Donnerstag um Mitternacht.

Die Kommission hatte ihren Druck auf Microsoft mit dieser Frist erhöht, damit der Konzern die vor zweieinhalb Jahren angeforderten Unterlagen für die Verknüpfung seines PC-Betriebssystems mit Programmen anderer Hersteller vollständig liefert. Wegen der Verzögerung hatte die Kommission im Juli eine Strafe von 280,5 Mio. Euro verhängt. Die Kommission hatte gegen Microsoft im März 2004 eine erste Busse von 497 Mio. Euro ausgesprochen, weil der Konzern seine marktbeherrschende Stellung bei Betriebssystemen ausnutze und seinen Konkurrenten bei anderen Programmen schade. Zudem musste Microsoft Versionen seines Betriebssystems Windows ohne eingebauten MediaPlayer auf den Markt bringen und anderen Programmherstellern Informationen dazu liefern, wie sie ihre Programme mit Windows verbinden können.