Nach jahrelangem Seilziehen kommt der amerikanische Softwarehersteller Microsoft der Europäischen Union im laufenden Kartellstreit entgegen und hat am Donnerstag angekündigt, künftig auch offene Dokumentenformate mit seinem Büropaket Microsoft Office 2007 anbieten zu wollen. Mit dem nächsten grösseren Update («Service Pack») für das Office-Paket im ersten Halbjahr 2009 werde man auch das Open Document Format (ODF) als Speichermöglichkeit unterstützen, teilte Microsoft mit. Auch das von Adobe entwickelte PDF-Format sowie die hauseigene Alternative XPS (XML Paper Specification) solle unterstützt werden, hiess es weiter.
Die EU-Kommission will die Ankündigung in ihrer laufenden Untersuchung zu Schnittstelleninformationen zu Office prüfen, wie sie mitteilte. Nun gehe es um die Frage, ob Microsoft mit diesem Schritt die Interoperabilität verbessere und ob Nutzer ihre Dokumente mit Softwarenprodukten ihrer Wahl verarbeiten könnten. Die EU-Kommission hatte in den vergangenen vier Jahren in verschiedenen Kartellverfahren Strafgelder in Höhe von insgesamt 1,7 Milliarden Euro gegen Microsoft verhängt.
Donnerstag
22.05.2008