Der US-Softwarekonzern Microsoft wehrt sich vor Gericht gegen eine im Sommer verhängte EU-Strafe von knapp 281 Mio. Euro. Die Klage gegen die im Juli verhängte Busse sei beim EU-Gericht in Luxemburg in erster Instanz eingereicht worden, sagte ein Microsoft-Sprecher am Dienstag. Die Kommission hatte die Strafe damit begründet, dass Microsoft 2004 verhängte Auflagen zum Schutz des freien Wettbewerbs nicht eingehalten habe. Bereits gegen die Ursprungsentscheidung der Kommission von 2004 hatte Microsoft geklagt. Ein Urteil über die damals verhängte Rekordstrafe von 497 Mio. Euro und zahlreiche Auflagen steht noch aus. Die EU-Kommission hatte Microsoft beschuldigt, seine marktbeherrschende Stellung bei Computer-Betriebssystemen auszunutzen, um andere Hersteller von Multimedia- und Server-Software vom Markt zu drängen.
Auch mit seinem neuen Betriebssystem Windows Vista sorgt Microsoft für Aufregung: Hersteller von Antiviren-Software machen geltend, das Unternehmen versuche die Entwicklung von Sicherheits-Software für Vista zu behindern. Damit wolle der weltgrösste Software-Hersteller einen Vorteil für sein eigenes Schutzsystem, das Windows Security Center, schaffen, das fester Bestandteil von Vista ist, kritisierte Antiviren-Hersteller McAfee in einer ganzseitigen Anzeige in der «Financial Times» vom Montag. Sollte Microsofts eigene Sicherheitssoftware der einzige Schutz für Vista werden, könnte dies beträchtliche Risiken für die Konsumenten haben, argumentiert McAfee: «Wenn sie versagt, versagt sie auf 97% der Desktops weltweit.» - Mehr dazu: Weitere Verzögerung des Betriebssystems Vista absehbar und Microsoft bringt neue Windows-Informationen
Dienstag
03.10.2006