Dem amerikanischen Softwarekonzern Microsoft droht in Europa neue Ungemach. Mehrere Konkurrenten und Kunden werfen der Firma von Bill Gates unfaires Wettbewerbsverhalten vor. Sie haben am Mittwoch eine entsprechende Beschwerde bei der EU-Kommission eingelegt. Hinter dem Protest steht das European Committee for Interoperable Systems, dem Technologieunternehmen wie IBM, Oracle, Sun Microsystems, Nokia und RealNetworks angehören. Microsoft lasse anderen Softwareanbietern und Kunden mit seinem Wettbewerbsverhalten keine wirkliche Chance, kritisierte die Gruppe in einer Stellungnahme. Als Beispiel nannte sie Microsofts Bürosoftware Office, die Konkurrenzprodukte an einem reibungslosen Zusammenspiel mit dem ebenfalls von Microsoft kommenden PC-Betriebssystem Windows hindere.
Der US-Konzern befindet sich bereits in einem seit Jahren dauernden Kartellstreit mit der Europäischen Kommission. Diese hatte vor knapp zwei Jahren entschieden, dass Microsoft mit seiner dominierenden Stellung gegen europäische Wettbewerbsgesetze verstosse. Die Kommission verhängte deshalb eine Strafe von 497 Mio. Euro und zugleich Auflagen für den Vertrieb von Windows. Ausserdem gab sie dem Konzern vor, eine vollständige und genaue Beschreibung der Windows-Schnittstellen offenzulegen. Über die Umsetzung der Auflagen befinden sich das Unternehmen und die Kartellbehörde noch im Streit.
Microsoft antwortet EU-Kommission in letzter Minute, EU-Kommission verwehrt Microsoft im Kartellstreit neuen Aufschub und Gerichtstermin für Microsoft im EU-Kartellstreit
Mittwoch
22.02.2006