Eingefleischte Mac-Fans werden sich wohl nicht so schnell von Bill Gates` Microsoft umgarnen lassen. Aber die grosse Menge von Grafikern und Angehörigen der Unterhaltungselektronik haben immer weniger Grund, treu bei Steve Jobs zu bleiben. Denn soeben hat Microsoft einen neuen Konzernbereich eingerichtet, durch den die Beziehungen zur Medien- und Unterhaltungsindustrie verbessert werden sollen. Der Softwareriese erwarte sich «vor allem eine Optimierung seiner Strategie der Annäherung von Unterhaltungselektronik und PC-Geschäft, speziell in den Bereichen Geschäfts- und Marktentwicklung sowie in Bezug auf Sicherheit und Industriestandards», heisst es in einer von Pressetext Austria kolportierten Meldung.
Chef der neu geformten Media/Entertainment & Technology Convergence Group wird Blair Westlake, ehemaliger Präsident der Universal Television & Networks Group, der von nun an als Corporate Vice President fungiert. Er soll für entsprechende Geschäftskontakte im Medienbereich sowie für die Etablierung von Technologien und den Entwurf von Taktiken zur Geschäftsoptimierung verantwortlich zeichnen. Die neue Medienlandschaft erfordere eine branchenübergreifende Zusammenarbeit, heisst es bei Microsoft.
Mit Hilfe des neuen Geschäftsbereiches will der Softwarekonzern verstärkt in neue Sicherheitsstandards investieren, um digitalen Content zu schützen, und die Zusammenarbeit mit den Gesetzgebern und Regulierungsbehörden verstärken. Ein Schwerpunkt liegt dabei im DVD-Bereich, in dem seit Einführung des Mediums bereits rund 63 Mrd. Dollar umgesetzt worden sind. Hier setzen die grossen Medienkonzerne seit einiger Zeit auf die Entwicklung von neuen Digital Rights Management Standards (DRM). Auch das Content-Angebot via Internet gewinnt an Bedeutung. Weltweit sollen im Jahr 2006 bereits 200 Mio. Haushalte Breitbandinternet nutzen.
Montag
19.07.2004