Die EU-Kommission hat dem US-Softwarekonzern Microsoft eine letzte Frist gesetzt, die wegen Wettbewerbsverstössen gegen ihn verhängten Auflagen zu erfüllen. Microsoft habe vor der Festsetzung von weiteren Bussen noch bis zum Ende des Monats Zeit, sagte ein Sprecher von EU-Wettbewerbskommissarin Neelie Kroes am Montag in Brüssel. Komme das Unternehmen den geforderten Auflagen nicht nach, werde die Kommission ein Verfahren einleiten, das zu täglichen Strafgeldern für Microsoft führen werde. Brüssel kann dabei theoretisch bis zu 5% des pro Tag erwirtschafteten weltweiten Umsatzes von Microsoft verlangen.
Die EU-Kommission hatte im März 2004 ein Strafgeld von 497 Mio. Euro gegen Microsoft wegen des Missbrauchs seiner marktbeherrschenden Stellung verhängt. Die Behörde hatte dabei gleichzeitig verlangt, dass Microsoft in Europa eine Version seines Betriebssystems Windows herauszubringe, in der das Audio- und Video-Abspielprogramm Media Player nicht fest integriert ist. Damit soll auch anderen Anbietern derartiger Software eine Chance auf dem Markt gegeben werden. Zudem muss der US-Konzern Informationen zu Softwareschnittstellen von Windows offenlegen, die für den Betrieb von Programmen konkurrierender Hersteller notwendig sind. Und schliesslich verlangte die Kommission, dass ein unabhängiger Experte benannt wird, der die Umsetzung der Schritte überwacht. - Mehr dazu: Microsoft steigert Gewinn und Umsatz, Geduld von EU-Kommission mit Microsoft langsam zu Ende und EU kriegt Schützenhilfe im Streit gegen Microsoft
Montag
23.05.2005