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Sonntag
18.01.2009

Dem US-Softwaregiganten Microsoft droht ein neues saftiges Bussgeld der EU-Wettbewerbshüter. Die EU-Kommission teilte am Freitagabend in Brüssel mit, sie habe ein neues Missbrauchsverfahren gegen das Unternehmen wegen der Bündelung des Webbrowsers Internet Explorer mit dem PC-Betriebssystem Windows eröffnet. Das US-Unternehmen nutze seine dominante Marktposition unzulässig aus, teilten die Wettbewerbshüter dem Konzern als vorläufiges Ergebnis ihrer Prüfung zu dem Fall mit. Falls sich diese Einschätzung bestätige, drohten Microsoft eine Strafe und Auflagen. Der Konzern habe acht Wochen Zeit, um dazu Stellung zu nehmen. Microsoft kündigte an, die Vorwürfe zu prüfen und schloss nicht aus, eine offizielle Anhörung darüber in Brüssel zu fordern. Der norwegische Konkurrent Opera beschwert sich seit längerem über die Vormachtstellung von Microsoft. Das US-Unternehmen kontrolliert mit seinem Internet Explorer rund drei Viertel des Marktes für Internet-Browser.

Die Kommission hatte Microsoft in anderen Fällen bereits mit hohen Strafen belegt, die sich bisher auf knapp 1,7 Milliarden Euro summieren. Die seit über zehn Jahren dauernde Auseinandersetzung mit Microsoft ist in Brüssel der mit Abstand spektakulärste und wichtigste Wettbewerbsfall. Kein Unternehmen wurde bisher so hart an die Kandare genommen wie der US-Gigant.