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Sonntag
04.05.2008

Microsoft hat den Übernahmekampf um Yahoo abgebrochen. «Ganz klar: Das Geschäft kommt nicht zustande», schrieb Steve Ballmer, Chef von Microsoft, in einem von Microsoft veröffentlichten Brief an Yahoo. Yahoo habe sich trotz eines nochmals erhöhten Angebots nicht bewegt, begründet darin der US-Softwarekonzern den überraschenden Schritt.

Das letzte Angebot stand bei 45 Milliarden Dollar. Microsoft habe die Offerte zuletzt noch einmal um 5 Milliarden Dollar aufgestockt, sagte Steve Ballmer dazu. Die von Yahoo geforderten Bedingungen machten für Microsoft aber keinen Sinn, zog Ballmer Bilanz: «Es ist im besten Interesse der Microsoft-Aktionäre, der Beschäftigten sowie anderer Beteiligter, unseren Vorschlag zurückzuziehen.»

Auch eine mehrfach angedrohte feindliche Übernahme von Yahoo gegen den Widerstand des Managements schloss Microsoft in der Absage definitiv aus. Eine feindliche Übernahme will Ballmer auch mit Blick auf den Konkurrenten Google nicht wagen. Denn Yahoo-Chef Jerry Yang habe deutlich gemacht, dass sein Konzern dann Schritte unternehmen werde, die den Konzern für Microsoft nicht länger attraktiv machten. Yahoo hatte nebst den Gesprächen mit Microsoft unter anderem eine Allianz mit Google bei Suchanzeigen getestet. Microsoft kritisierte dieses Bündnis erneut scharf.

«Ich bin enttäuscht», teilte Steve Ballmer Yang die Rücknahme des Kaufangebots in einem Brief mit. Die Konzernspitzen der Unternehmen hatten sich kurz zuvor noch einmal vergeblich zu einem Einigungsversuch getroffen. Microsoft hatte bereits mehrfach mit einem Rückzug gedroht. Die Übernahme wäre die teuerste in der Firmengeschichte von Microsoft geworden.