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Samstag
14.10.2006

Microsoft droht nicht mehr damit, den Start seines neuen Betriebssystems Windows Vista in Europa zu verschieben. Der weltgrösste Softwarehersteller teilte am Freitag mit, nach einem «konstruktiven Dialog» mit der EU-Kommission solle Vista wie geplant Anfang nächsten Jahres auch in Europa auf den Markt kommen. Als Reaktion auf die Einschätzung der Brüsseler Kommission seien einige Änderungen vorgenommen worden, sagte Microsofts Chefjurist Brad Smith. Details wurden nicht genannt. Die Kommission betonte zugleich, sie habe kein «grünes Licht» für Vista gegeben. Sie werde die Auswirkungen des neuen Betriebssystems auf den Markt genau beobachten und jegliche Beschwerden untersuchen.

In den vergangenen Wochen war deutlich geworden, dass bei den Diskussionen um Vista vor allem der Umgang mit Sicherheitssoftware im Mittelpunkt steht. Die Antivirenspezialisten Symantec und McAfee kritisierten, Microsoft begünstige seinen in Vista eingebauten eigenen Schutzmechanismus und behindere Konkurrenten. Die EU-Kommission betonte mehrfach die Wichtigkeit des Wettbewerbs in der Branche, weigerte sich aber, Microsoft konkrete Vorgaben zu machen. Das Unternehmen müsse seine eigenen Verantwortlichkeiten wahrnehmen und sicherstellen, dass die Software mit den Wettbewerbsregeln vereinbar ist, hiess es auch am Freitag wieder von der Kommission. - Mehr dazu: Microsoft veröffentlicht letzte Vista-Testversion und Weniger Funktionen auf illegalen Kopien von Windows Vista