Im Kartellstreit mit der Europäischen Kommission setzt der US-Softwarekonzern Microsoft nun auf die Hilfe durch die US-Justiz. Microsoft habe US-Gerichte ersucht, die Firmen IBM, Sun Microsystems, Oracle und Novell zur Herausgabe von Dokumenten zu verpflichten, teilte der weltgrösste Softwarehersteller am Freitag mit. Microsoft benötige die Papiere für seine Verteidigung gegen die Vorwürfe der EU-Kommission.
Dem Konzern wird vorgeworfen, gegen europäische Wettbewerbsgesetze verstossen zu haben. Microsoft ist ab April von der EU mit einer täglichen Strafzahlung von bis zu zwei Millionen Euro bedroht. Bereits am Donnerstag hatte Microsoft erklärt, die EU-Kommission habe dem Konzern in dem Fall wichtige Dokumente vorenthalten. Ein Beamter der EU-Kommission hatte Microsoft zwar einige Dokumente übergeben, andere aber zurückgehalten.
Dies war damit begründet worden, dass die Papiere nach EU-Recht vertraulich seien. Microsoft beruft sich indes auf ein Gesetz, das es US-Gerichten erlaubt, Firmen zur Herausgabe bestimmter Informationen zu zwingen. Siehe auch: Microsoft antwortet EU-Kommission in letzter Minute
Sonntag
05.03.2006