Nach dem Wahlsieg von George W. Bush übt sich der Filmemacher Michael Moore in düsterer Satire. Auf seiner Website platzierte der Schöpfer des Anti-Bush-Films «Fahrenheit 9/11», dem das Wahlergebnis zunächst die Sprache verschlagen hatte, «17 Gründe, sich nicht die Pulsadern aufzuschneiden», wie die «Welt» am Freitag schreibt.
Als Hauptgrund nennt er, dass Bush nach seiner zweiten vierjährigen Amtszeit im Weissen Haus nicht noch einmal als Präsident kandidieren darf. Auch mit den anderen 16 Gründen scheint Moore weitgehend dem Motto zu folgen «Humor ist, wenn man trotzdem lacht».
So führt er als Trost für Bush-Gegner an, dass die Unterstützung für den Republikaner-Präsidenten zu 88 Prozent von weissen Wählern gekommen sei. «In 50 Jahren wird Amerika aber keine weisse Mehrheit mehr haben. 50 Jahre sind keine so lange Zeit.» Zur Wiederwahl Bushs - so Moore mit triefender Ironie - habe wohl auch beigetragen, dass «wir die Bush-Zwillingstöchter lieben und nicht wollen, dass sie (von der Bühne) verschwinden».
Trostreich findet Moore, dass Bushs Sieg angeblich der knappste für einen amtierenden US-Präsidenten seit Woodrow Wilson im Jahr 1916 war. Da es in Amerika rund 200 Millionen Wahlberechtigte gebe, seien 3,5 Millionen Stimmen mehr für Bush «kein Erdrutschsieg», argumentiert der Filmemacher und Buchautor («Volle Deckung, Mr. Bush»).
Immerhin hätten rund 55 Millionen Amerikaner für John Kerry gestimmt und das seien doch mehr Stimmen, als seinerzeit zum Beispiel Ronald Reagan oder Bill Clinton bekommen hätten.
Freitag
05.11.2004