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Montag
14.06.2004

Grossbritanniens Premierminister Tony Blair darf wieder ruhig schlafen, zumindest dann, wenn er an den US-Dokumentarfilmer Michael Moore denkt: Der hat nämlich entgegen anderslautenden Medienberichten am Montag dementiert, Blair werde Gegenstand seines nächsten Streifens. «Das war nur ein Witz», erklärte Moore: Einige Medien hätten eine scherzhafte Interviewäusserung für bare Münze genommen. Berichte über einen Blair-Film seien «nicht wahr», war auf Moore`s offizieller Website zu lesen. Kaum hat Moore diesen Witz aus der Welt geräumt, kriegt er neuen Ärger, diesmal wegen der Einstufung der Motion Picture Association of America (MPAA), einer freiwilligen Selbstkontroll-Behörde der US-Filmindustrie.

Die verfügte, dass Zuschauer unter 17 Jahren «Fahrenheit 9/11» nur mit Elternbegleitung sehen dürfen. Die MPAA erklärte, die Einstufung sei für «gewalttätige und verstörende Bildern und Sprache» vergeben worden. Moores Film zeige drastische Gewaltszenen wie die Verbrennung der Leiche eines US-Soldaten und die Misshandlung eines irakischen Gefangenen durch amerikanisches Militär. Moore hat die Entscheidung der MPAA scharf kritisiert, auch Lions Gate, eines der beiden Unternehmen, die den Film in den USA vertreiben werden, nannte die Einstufung «komplett ungerechtfertigt», wie die BBC am Montag meldete.