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Freitag
18.06.2004

Der wegen Kindesmissbrauchs angeklagte US-Popstar Michael Jackson hat sich über das Bekanntwerden einer geheimen Abmachung beklagt, mit der er vor zehn Jahren ähnliche Anschuldigungen aus dem Weg geräumt hatte. US-Medien hatten am Mittwoch über die Abmachung berichtet, wonach Jackson 1994 der Familie eines 13-jährigen Jungen insgesamt 23 Mio. Dollar gezahlt hatte, um ein Verfahren wegen Kindesmissbrauchs abzuwenden.

Dass die Vereinbarung jetzt an die Öffentlichkeit gekommen sei, zeige, dass einige seinen Prozess offenbar «lieber in den Medien als vor Gericht führen» wollten, beschwerte sich Jackson in der Nacht auf Freitag. Das Gerichtsverfahren werde zeigen, «dass ich niemals einem Kind etwas Böses getan habe und dies auch niemals tun würde». Jackson betonte, er habe vor zehn Jahren widerstrebend der aussergerichtlichen Einigung zugestimmt, um «diese schrecklichen Meldungen in der Öffentlichkeit» zum Schweigen zu bringen «und mein Leben und meine Karriere fortsetzen zu können».

Über die bislang geheime aussergerichtliche Einigung zwischen Jackson und seinem angeblichen Missbrauchsopfer war seit Jahren spekuliert worden. Die Ermittlungen gegen den Popstar wurden damals eingestellt, weil der Junge nach dem Deal eine Aussage vor den Ermittlern verweigerte. Jackson war im vergangenen November unter dem Vorwurf festgenommen worden, sich zwischen Februar und März 2003 an einem damals zwölfjährigen Jungen vergangen zu haben. Der 45-Jährige plädierte auf nicht schuldig in allen Punkten. Der Prozess gegen ihn soll am 13. September beginnen. - Mehr dazu: Michael Jackson setzt Webseite gegen Missbrauchsvorwürfe ein