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Dienstag
14.09.2004

Das Konsumentenmagazin «Saldo» hat Wahrheitspflicht und Fairnessprinzip nach Ansicht des Schweizer Presserats nicht verletzt, als es schrieb, Grillwürste würden zu viel Fett, Wasser und Fleischabfälle enthalten. Der Presserat hat deshalb eine Beschwerde des Schweizer Metzgermeisterverbandes als «offensichtlich unbegründet» zurückgewiesen.

«Saldo» hatte im Juni dieses Jahres über die Ergebnisse einer Untersuchung berichtet, wonach die Masse von Grillwürsten fast nur minderwertige Zutaten enthalte. Die Metzger klagten nun, der in diesem Zusammenhang verwendete Ausdruck «Fleischabfall» sei rechtlich definiert, und das sei es nicht, was verwurstet werde. Demgegenüber stellte sich der Presserat auf den Standpunkt, es sei wohl niemand auf die Idee verfallen, «dass laut dem Bericht in den getesteten Würsten Fleischabfälle im Sinne der Tierseuchengesetzgebung verwendet worden seien». Vielmehr ergebe sich aus dem Text «unzweideutig, was hier kommentierend mit Fleischabfällen gemeint ist: Aus Sicht des Autors minderwertiges Fleisch im Gegensatz zu Muskelfleisch». Und das habe man sagen dürfen. - Die Stellungnahme im Wortlaut: http://www.presserat.ch/21160.htm