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Freitag
15.07.2011

Peter Wicks MeteoNews AG trumpft mit dem Wetterdienst weiter auf: Die AG expandiert mit der Ringier-Gruppe und ist künftig für alle «Blick»-Titel zuständig. Die Zusammenarbeit mit dem «Blick» wird erweitert - und zwar beim «Blick am Abend», dem «Sonntagsblick» sowie bei «blickonline.ch».

MeteoNews hat sich damit gegen SF Meteo durchgesetzt. Die Wetterredaktion rund um Thomas Bucheli belieferte bisher den «Sonntagsblick» und den «Blick am Abend». Weshalb der Wetterdienst des Schweizer Fernsehens auch an Dritte verkaufen darf, ist Wick schleierhaft, wie er im Gespräch mit dem Klein Report sagt: «Interessant ist, wieso SF Meteo als einzige Redaktion innerhalb des SF Leistungen gegen aussen - sprich an dritte im Privatmarkt - verkaufen kann und darf.»

Die MeteoNews AG ist beim «Blick» seit fast zehn Jahr für das Wetter zuständig. Seit dem 1. Juli beliefert MeteoNews neu auch den «Blick am Abend» und den «Sonntagsblick» mit dem Wetter. Und ab September präsentiert MeteoNews auch das Wetter für «blickonline.ch». MeteoNews werde täglich in Kontakt mit dem Newsroom stehen und so das Thema Wetter laufend und aktuell thematisieren, erklärt der Wettermann.

Ob es bei der Ausschreibung für die «Blick»-Produkte unter den Wetterdiensten geblitzt und gedonnert hat, ist unklar. Klar ist hingegen, dass laut Wick SF Meteo an der Ausschreibung teilgenommen hat, ob andere Anbieter auch Offerten eingereicht haben, weiss er hingegen nicht. Äussern möchte er sich ebenfalls nicht zur Dauer der Zusammenarbeit: «Es ist ein laufender Vertrag, zu den genauen Inhalten nehmen wir nicht Stellung.»

Die Wetterberichte von Wick und seinem Team sind beliebt: MeteoNews beliefert gemäss Wick bis auf wenige Verlage wie die Printprodukte der NZZ-Gruppe, oder die «Südostschweiz» alle grossen Zeitungen mit dem Wetter. «Auch die grossen Portale in der Schweiz haben erkannt, dass unsere Wetterberichte gegenüber der Konkurrenz mindestens so gute Vorhersagen liefern, vor allem aber, dass wir technisch mit unserem Produkt Webservices einen Schritt voraus sind.»

Zu den treuen Kunden zählen zudem die Privatradios und grosse regionale TV-Sender. Mehrere Faktoren würden den Erfolg von MeteoNews ausmachen: «Die tägliche harte und seriöse Arbeit, die Integrität der Geschäftsleitung und nicht zuletzt die absolute Unabhängigkeit», sagt Wick über seine Geschäftsphilosophie. «Andere Wetterdienste kündigen erst jetzt an, dass sie eine App erstellen - wir sind schon seit zwei Jahren in diesem Markt mittendrin.»

In Kürze präsentiert MeteoNews zudem die total überarbeitete Homepage. Diese konzentriert sich nicht nur auf die Schweiz und Frankreich, sondern beinhaltet weltweite Wetterdaten. «Am Ende werden wir so für praktisch alle Länder der Welt eine eigene Wetterpagebetreiben können», so Wick.

Zu schaffen macht MeteoNews die Eurokrise. Einen Drittel des Umsatzes erwirtschaftet der grösste private Wetterdienst in der Schweiz, dermittlerweile 40 Personen beschäftigt, im Euroraum: So ist Frankreich zu einem zweiten Heimmarkt geworden und der süddeutsche, bayrische sowie vorarlbergische Markt sollen künftig noch besser bewirtschaftet

werden. Der schwache Euro, so Wick, sei ein nationales Problem und nicht nur ein MeteoNews-Problem. «Falls die Exportwirtschaft schwächelt, wird zwangsläufig auch unser nationaler Markt schwächeln», sagte er gegenüber dem Klein Report und fügt an: «Wir stehen hier vor einer grossen Herausforderung, dabei meine ich erstens die Schweiz, aber natürlich auch alle Firmen, welche in den Euro- und Dollarraum exportieren.» Bei jedem sei einmal die Schmerzgrenze erreicht, das werde auch bei MeteoNews nicht anders sein. Im Moment habe die Firma allerdings noch etwas «Luft».

Für die Zukunft hat Peter Wick einiges im Köcher: So will MeteoNews zusammen mit grossen TV-Herstellern wie beispielsweise Phillips oder LG spezielle Wetterprodukte im Bereich «connectedTV» europaweit und gegebenenfalls weltweit – sprich auch in Asien - lancieren. In Frankreich und Deutschland wird das Unternehmen zudem moderierte Wettersendungen produzieren. «Wir sind daran, uns auch in Europa weiter festzusetzen», erklärt er.