Um den von Medienzar Rupert Murdoch umworbenen Dow-Jones-Konzern zeichnet sich ein Bieterkampf ab. Der Chef der Philadelphia Media Holdings, Brian Tierney, bekundete am Donnerstag sein Interesse an dem Medienunternehmen. Dow Jones gibt unter anderem das renommierte «Wall Street Journal» heraus. Tierney sagte, sein Konzern würde gemeinsam mit Partnern mindestens die 5 Milliarden Dollar zahlen, die Murdochs NewsCorp. bietet. «Wir glauben nicht, dass Murdoch zu viel bezahlt», sagte er. Tierney hatte im vergangenen Jahr eine Investorengruppe angeführt, welche die Tageszeitungen «Philadelphia Inquirer» und «The Philadelphia Daily News» gekauft hatten.
Nach Gewerkschaftsangaben vom Dienstag erwägt auch der US-Milliardär Ron Burkle eine Gegenofferte zum Murdoch-Gebot. Eine Gewerkschaft, die etwa 2000 Dow-Jones-Beschäftigte vertritt, widersetzt sich einer Übernahme durch Murdoch und favorisiert andere Bieter wie Burkle oder den Milliardär Warren Buffet. Am Montag hatte sich Murdoch erstmals mit Mitgliedern der Eigentümerfamilie von Dow Jones getroffen. Nach den etwa fünfstündigen Beratungen in New York sagte Murdoch zu Journalisten: «Wir hatten ein sehr langes und konstruktives Treffen.» Das Gespräch dürfte sich vor allem um die Bedenken der Bancroft-Familie gedreht haben, dass nach einer Übernahme durch Murdochs Medienkonzern News Corp. die Redaktion des «Wall Street Journal» ihre journalistische Unabhängigkeit verlieren könnte.
Donnerstag
07.06.2007