Achille Casanova, Ombudsmann der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft SRG hatte 2008 einiges an Arbeit: Auf seinem Pult landeten 14 Prozent mehr Beanstandungen von Radio- oder Fernsehsendungen. Gleichzeitig lehnte er aber auch deutlich mehr Reklamationen ab als in früheren Jahren.
169 Reklamationen seien 2008 bei ihm eingegangen, schreibt Casanova am Mittwoch in der neuesten Ausgabe von «Link», dem Magazin des Publikumsrats der SRG. Auf 38 davon trat er nicht ein, weil sie nicht einzelne Sendungen betrafen. Von den 127 behandelten Reklamationen betrafen deren 23 Radio DRS, deren 101 das Schweizer Fernsehen und 3 beide Medien.
Rund zwei Drittel der Reklamationen monierten, eine Sendung sei nicht sachgerecht oder habe eine Person, eine Firma oder eine Vereinigung diffamiert. Es überrasche deshalb nicht, wenn vor allem Informationssendungen beanstandet worden seien, schreibt Casanova.
Lediglich 19 Prozent der behandelten Reklamationen stufte Casanova als mehr oder weniger berechtigt ein. Dies sei deutlich weniger als in früheren Jahren. Aber auch bei manchen abgewiesenen Beanstandungen habe er den Redaktionen kritische Hinweise machen müssen. 17 Beanstandungen wurden 2008 an die Unabhängige Beschwerdeinstanz für Radio und Fernsehen (UBI) weitergezogen.
Auffällig sei ferner, dass häufig auch Satiresendungen mit religiösen Themen kritisiert worden seien, schreibt Casanova weiter. Diese Reklamationen seien jedoch samt und sonders unberechtigt gewesen.
Mittwoch
04.03.2009