Der schwedische Telekom-Konzern Ericsson hat die Gehälter von über hundert weiblichen Angestellten auf Druck der Behörden erhöht. Die betroffenen 115 Frauen wurden bisher trotz gleicher Arbeit schlechter bezahlt als ihre männlichen Kollegen, wie der schwedische Ombudsmann für Gleichstellung, Magnus Jacobson, mitteilte. «Als wir die Gehälter von Ericsson-Mitarbeitern überprüft haben, stellten wir fest, dass in 54 Prozent der Abteilungen des Konzerns Frauen schlechter bezahlt wurden als männliche Mitarbeiter», sagte er und bestätigte damit Medienberichte. Ericsson habe diese Ungleichheit sofort korrigieren müssen.
Die Gehälter der 115 Ericsson-Mitarbeiterinnen wurden um monatlich zwischen 400 und 4000 Kronen (69 bis 690 Franken) erhöht. Ein Viertel der 17 000 Ericsson-Mitarbeiter sind weiblich. Ein schwedisches Gesetz aus dem Jahr 2001 verpflichtet Unternehmen, die Gehaltslisten der Mitarbeiter zur Prüfung beim Ombudsmann vorzulegen. Jacobson sagte, von den 1200 in diesem Jahr überprüften Firmen habe knapp die Hälfte Gehälter anpassen müssen. Etwa 4800 Arbeitnehmer hätten so eine Gehaltserhöhung bekommen, darunter auch einige Männer. In 90 Prozent der Fälle seien es jedoch Frauen, die diskriminiert würden.
Freitag
13.06.2008