Das Bundesamt für Kultur wendet künftig pro Jahr 1,3 Millionen Franken für die Ausbildung im Filmbereich auf. Für die Filmschulen der Romandie steht deutlich weniger Geld bereit als für diejenigen der Deutschschweiz, was in Lausanne für Empörung sorgt. Während die Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK) 400 000 Franken und die Abteilung Video der Hochschule Luzern 170 000 Franken erhalten, müssen sich die Ecole cantonale d`art de Lausanne (Ecal) und die Haute école d`art et de design de Genève (head) mit jeweils 140 000 Franken jährlich begnügen.
Die Filmschulen der Romandie seien «etwas weniger gut» und die Verbindung zur Filmbranche sei «schwächer» als in Zürich, erklärte Nicolas Bideau, der Filmchef des Bundes, am Freitag an einer Medienkonferenz in Nyon. Ecal-Direktor Pierre Keller äusserte seine Unzufriedenheit. Er sei «extrem schockiert», heisst es in einer Mitteilung. Die Anstrengungen seiner Schule und des Kantons Waadt seien nicht berücksichtigt worden. Die Ecal hat im vergangenen Herbst im Lausanner Vorort Renens neue Gebäude bezogen. Er werde sich nun direkt an Kulturminister Pascal Couchepin wenden, schreibt Keller.
19 Institutionen hatten beim BAK Gesuche für Projekte zur Filmbildung von total 3,5 Millionen Franken eingereicht. Mit Hilfe einer Expertenkommission sei über die Aufteilung der Bundesgelder in Höhe von 1,3 Millionen Franken entschieden worden. Insgesamt 930 000 Franken gehen demnach an die Filmschulen; 340 000 Franken werden aufgewendet, um Kinder für die Kunstform Film zu begeistern. Bei Projekten für Jugendliche werden bloss 72 000 Franken eingesetzt. Hier habe die Expertenkommission ein Manko festgestellt, schreibt das BAK. «Wir waren überrascht, wie schwach die eingereichten Dossiers waren», sagte der Filmchef des Bundes, Nicolas Bideau, vor den Medien in Nyon. Etliche Eingaben hätten Kino und Sozialarbeit verknüpft: «Das kann berechtigt sein, aber es ist nicht die Aufgabe des BAK, diese Projekte zu unterstützen.
Samstag
19.04.2008