Der Schweizer Film soll trotz Sparrunden im Bundesbudget mehr Geld erhalten und zwar ein von heute 35 Mio. auf 37,5 Mio. Franken erhöhtes Budget im Jahr 2008. Dies gab Bundesrat Pascal Couchepin in einem Interview bekannt, das die Nachrichtenagentur SDA mit ihm am Rande des Filmfestivals in Locarno geführt und am Freitag verbreitet hat. Der Innenminister bestätigte damit einen früher gefassten Beschluss des Gesamtbundesrats. Das Geld für den Film im Allgemeinen und das Festival im Speziellen sei «sehr gut investiert», betonte Couchepin auf eine entsprechende Frage: «Locarno ist der wichtigste kulturelle Anlass der Schweiz und eine europäische Veranstaltung erster Güte. Wir zeigen damit, dass die Schweiz ein dynamisches und innovatives Land ist und die Welt bei sich zu empfangen weiss.»
Couchepin kritisierte allerdings die Qualität der hergestellten Filme. «Der Steuerzahler dürfte für sein Geld schon noch etwas mehr erwarten», lässt er sich zitieren. Im Vergleich mit dem Ausland sei das einheimische Filmschaffen «komfortabel dotiert», qualitativ möge es aber mit der Konkurrenz nicht mithalten. Couchepin wörtlich: «Ich stelle einfach fest, dass unsere Spielfilme erfolgreicher sein müssen. Der Spielfilm ist qualitativ nicht da, wo er sein sollte. Der Dokumentarfilm hingegen steht gut da; nicht nur etwa `Mais im Bundeshaus`, der mir gut gefallen hat.»
Freitag
06.08.2004