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Montag
14.02.2005

Die Zahl der Beanstandungen aus dem Publikum über Sendungen der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft (SRG) hat im Jahr 2004 von 118 auf 170 zugenommen. Dies schreibt Ombudsmann Otto Schoch in seinem 7. und letzten Jahresbericht. Im Sommer übernimmt der abtretende Bundesratssprecher Achille Casanova diese Funktion. Von den 170 Reklamationen sei am häufigsten (56%) geltend gemacht worden, eine Sendung sei «unsachgemäss oder politisch tendenziös». Weitere Motive für Klagen waren «Diffamierung einer Person, Vereinigung oder Firma» (16%), «Verletzung religiöser Gefühle» (13%), «sexuell anstössig, unethisch» (2%) und «Gewaltdarstellung» (2%). Nur 35% der Reklamationen, so Schoch weiter, seien «mehr oder weniger berechtigt» (Vorjahr 37%), 17 Beanstandungen wurden an die Unabhängige Beschwerdeinstanz (UBI) weitergezogen (Vorjahr 7).

Wie immer befasste sich der grösste Teil der Ärgeräusserungen mit Sendungen des Fernsehens der deutschen und rätoromanischen Schweiz (DRS), von denen Schoch auf 146 einging (203: 70). Verzerrt wird die Statistik durch eine einzige «Zischtigsclub»-Sendung, zu der eine Einzelperson 30 Bekannte zu «Formular-Reklamationen» motivieren konnte. 26 Beanstandungen betrafen «10vor10», 18 die «Rundschau», 16 die «Tagesschau» und 9 «Comedy in Casino». 21 Mal waren Sendungen von Radio DRS (Vorjahr 25) betroffen. - Einige Beispiele: Ombudsmann kritisiert «Comedy im Casino», Schweizer Presserat weist Beschwerde gegen «Rundschau» ab und DRS-Ombudsmann rüffelt die «Tagesschau»