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Sonntag
13.03.2005

Die deutsche Redaktorin, Moderatorin und Buchautorin Petra Gerster (50) wurde am Samstagabend mit dem Medienpreis Davos geehrt. Armin Egger, Direktor von Preisstifter Davos Tourismus, überreichte den mit 15 000 Franken dotierten Preis dieses Jahr zum 3. Mal. Die Übergabe der Preistrophäe, eines bronzenen Steinbockhorns, fand wie üblich im Rahmen der JuniorCom statt, der Davoser Nachwuchstagung für Medien, Kommunikation und Marketing.

Die unabhängige Jury ehrte Petra Gerster für ihr Lebenswerk. «Petra Gerster hat sich stets der Macht des Wortes und der Kraft des Bildes bedient, um öffentlich auf skandalöse Diskriminierungen, Benachteiligungen und Ungerechtigkeiten aufmerksam zu machen» sagte Prof. Dr. Annemarie Pieper in ihrer Laudatio. Pieper weiter: «Petra Gerster nutzte ihre wachsende Popularität, um Frauen zu ermutigen, sich persönlich für ihre Belange einzusetzen, Frausein nicht als Behinderung zu empfinden und Eigenverantwortung zu übernehmen. Ihr sozialpolitisches Engagement hat dazu beigetragen, dass Zustände, die einer demokratischen, auf das Prinzip der Humanität gegründeten Gesellschaft unwürdig sind, auf Grund ihrer Einmischung publik gemacht werden und diskutiert werden.»

Petra Gerster, Redaktorin im Studio bei der ZDF-Nachrichtensendung «heute», wurde in der Vergangenheit bereits als beliebteste Medienfrau mit dem «Bambi» ausgezeichnet. Ausserdem erhielt sie die Goldene Kamera für Glaubwürdigkeit im Fernsehen und den Hanns-Joachim-Friedrichs-Preis für exzellenten Fernsehjournalismus. Nominiert waren dieses Jahr neben Petra Gerster der österreichische TV-Redaktor Eduard Moschitz (ORF, «Am Schauplatz») und der deutsche Wissenschaftsjournalist Gábor Paál (SWR).

Der Medienpreis Davos würdigt aussergewöhnliche Leistungen, welche die Bedeutung von gutem Journalismus in der Informationsgesellschaft und in der modernen Demokratie schlechthin zum Ausdruck bringen. Ein wichtiges Bewertungskriterium ist somit die gesellschaftspolitische Relevanz eines Berichts, Interviews oder einer anderen journalistischen Darstellungsform.

Die diesjährige Jury bestand aus der deutschen Schriftstellerin Sibylle Mulot, der an der Universität Basel tätigen Philosophie-Professorin Annemarie Pieper, dem Essayisten und Autoren Iso Camartin und dem ehemaligen Nationalrat und SP-Parteipräsidenten Helmut Hubacher.