Obwohl die Kandidatinnen bei den eidgenössischen Wahlen 2003 eine höhere Medienpräsenz gegenüber den Wahlen 1999 erreichten, liegt sie immer noch unter jener der Männer. Eine Inhaltsanalyse von Radio- und Fernsehsendungen hat gezeigt, dass die Frauen anteilmässig weniger zu Wort kamen, zurückhaltender waren und häufiger zur Sozialpolitik Stellung nahmen als die Männer. Die Studie wurde von der Medienwissenschaftlerin Sonja Stalder im Auftrag der SRG SSR idée suisse, der Eidgenössischen Kommission für Frauenfragen und des Bundesamtes für Kommunikation unter der Leitung des SRG-SSR-Forschungsdienstes durchgeführt.
In den Radio- und Fernsehsendungen zu den eidgenössischen Wahlen 2003 kamen Kandidatinnen weniger zu Wort als Kandidaten. Der Anteil ihrer Redezeit war deutlich kleiner als jener der Männer und stand nicht im Verhältnis zum Anteil Frauen, die für die Wahlen kandidierten: 35% der Kandidierenden für den National- und Ständerat waren Frauen, diese hatten aber nur 29% der Redezeit im Fernsehen resp. 27% der Redezeit im Radio zur Verfügung. «Medienpräsenz ist ein zentrales Kriterium für den Erfolg von Politikerinnen und Politikern», kommentierte Chiara Simoneschi-Cortesi, Präsidentin der Eidgenössischen Kommission für Frauenfragen, die Entwicklung. «Die Ergebnisse der Analyse sind in
mancherlei Hinsicht erfreulich», fügte sie an.
Mittwoch
16.03.2005