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Donnerstag
14.07.2022

Medien / Publizistik

Deutschland übt den Krisen- und Kriegsjournalismus: Die Gas-Krise wird mit dem Hungerwinter nach dem Zweiten Weltkrieg verglichen, der Euro als untergehende Währung beschworen, die Inflation als Zerstörerin der Demokratie gezeichnet.

Und dies, während die meisten Deutschen fröhlich mit ihrem 9-Euro-Ticket reisen, miteinander die Hitzewelle diskutieren, ihre Flugferien planen und sich, in Bayern zumindest, auf ihren Urlaub freuen.

Die «Frankfurter Allgemeine Zeitung» (FAZ), sonst ein ruhiges, konservatives Schiff in schweren Zeiten, führt die Angstmacherei an. Jeden Morgen schreit der «Frühdenker» mit neuen Hiobsbotschaften in der Mailbox. Heute ist es der Euro, der im Vergleich zum Dollar auf 1 zu 1 gesunken ist. Kurz vor der Finanzkrise war der Euro gegenüber dem Dollar auf 1,6038.

Die Medienberichte haben es also geschafft: Mittels Angstmacherei punkto Energiesicherheit und Getreide, obwohl Letzteres durch die Einschränkung von Tierfutter genügend gespeichert werden könnte – der Klein Report berichtete –, werden die europäischen Demokratien von den europäischen Medien in Grund und Boden geredet.

Hat die Pandemie alle Medien in einen Hysterie-Modus versetzt? Eine derartige narrative Zerstörung Europas freut alle Autokraten, Diktatoren, Kriegstreiber und allen voran die Volksrepublik China. Dies scheinen die hyperventilierenden Journalisten nicht zu beachten.

Vielleicht liegt die Antwort der Kriegs- und Krisenberichterstattung ja woanders.

Die Leserschaft kann hingegen auch in der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung» lesen, was Ulrich Kater meint. Denn Kater, Chefvolkswirt der Dekabank, wird dahingehend zitiert, dass er spätestens 2023 wieder mit einer Erstarkung des Euro rechne. «Unter Betrachtung von realen Kaufkraftberechnungen ist sowieso ein Wert von 1.30 Dollar angemessener.»