«Fahrenheit 911», der neue Film des Regisseurs und Buchautors Michael Moore, ist dem Disney-Konzern zu heiss. Der Medienriese hat seiner Tochter Miramax den Vertrieb des Films untersagt, berichtet die «New York Times» (NYT) am Mittwoch unter Berufung auf Unternehmenskreise. In dem Dokumentarfilm kritisiert Moore die Politik von US-Präsident George W. Bush vor und nach dem 11. September 2001 und stellt eine Verbindung zwischen Bush und der Familie von Osama Bin Laden her. Miramax hat den Film mit einem Budget von sechs Mio. Dollar produziert und hält die Vertriebsrechte. Disney will aber nicht mit dem Film in Verbindung gebracht werden.
Disney hat das vertraglich gesicherte Recht, den Vertrieb von Miramax-Filmen unter bestimmten Umständen zu blockieren, beispielsweise wenn das Budget aus den Fugen gerät. Das Management von Miramax geht aber laut «NYT» davon aus, dass diese Umstände nicht gegeben sind. Disney besteht dennoch auf der Blockade. Wird keine Einigung gefunden, muss Miramax den Film über einen Partner vertreiben, müsste dann aber auch die Gewinne teilen. Miramax hat bereits 1997 den Vertrieb von Moores Film "The Big One" übernommen. Moores letzter Dokumentarfilm "Bowling for Columbine" spielte laut «NYT» in Nordamerika rund 22 Mio. Dollar ein und brachte dem Regisseur im vergangenen Jahr einen Oscar ein. Vergleiche auch Michael Moore dreht «Fahrenheit 911», 75. Oscar-Verleihung: «Chicago» und der Krieg
Mittwoch
05.05.2004