«Mit dem heutigen Entscheid über die Auflösung der Sportredaktion des `Bund` wird das auf dem Berner Medienplatz als Rettung der Zeitungsvielfalt gefeierte Berner Modell entzaubert», erklären Comedia und Impressum in einer Medienermitteilung von Donnerstagabend. Aus publizistischer Sicht bedenklich sei, dass mit diesem Entscheid der Grundsatz des Berner Modells verletzt werde. Die beiden Verlage, deren Verlagsgeschäfte von der Espace Media Groupe (EMG) erledigt werden, seien nicht mehr vollständig voneinander unabhängig. Die nur leicht aufgestockte Sportredaktion der «Berner Zeitung» muss nun auch die Konkurrentin beliefern, kritisieren die Mediengewerkschaften.
Weiter merken sie an, dass von den Verlagen nicht kommuniziert wurde, dass verschiedene weitere Sparmassnahmen durch Pensenreduktionen und bei regelmässigen freien Mitarbeitenden durchgeführt würden und dass weitere «Zusammenlegungen» im Gang seien: «Die pensenmässig ohnehin äussert schmal gehaltene Korrektorats-Abteilung sowie die Bildbearbeitung sollen ebenfalls in die BZ bzw. in die EMG integriert werden.» Comedia und Impressum befürchten, dass mit den neuesten Entscheiden eine Schleuse geöffnet wurde, was das in der Theorie lobenswerte Berner Modell in der Praxis sukzessive ertränken kann. - Mehr dazu: Sportliche Abkehr vom «Berner Modell»: Vier Stellen weg
Donnerstag
12.01.2006